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nach Delhi.JAIPUR. 16. Route. 149 häuser sind rötlich himbeerfarben getüncht, mit weißem Ornament,
zuweilen auch buntgrotesken Figuren. Die offenen Erdgeschosse
enthalten Kaufläden und Werkstätten; in den mit Erkern, Galerien,
Pavillons geschmückten oberen Stockwerken liegen die Wohnräume.
Die Gebäude des Mahârâja unterscheiden sich von allen andern
durch gelben Anstrich. Märchenhaft wirkt das Leben und Treiben
in den Straßen: Händler und Kaufleute in farbigen Volkstrachten,
Reiter in weißen Gewändern, Equipagen mit Läufern voraus, Reit-
elefanten
des Mahârâja, hochbeladene Kamele, Rinder mit bunt-
gefärbten
Hörnern usw.; auf den Simsen der Häuser Affen, Papa-
geien
und anderes durch hinduistische Schonung dreist gewordenes
Getier; auf den Plätzen Tausende von Tauben.

Das *Residenzschloß des Mahârâja (Pl. C 5), das mit seinen
Wohn- und Verwaltungsgebäuden, seinen Gärten, Ställen usw. ein
ganzes Stadtviertel einnimmt, ist fast ganz von Mauern und Häusern
umgeben und daher ohne Außenwirkung bis auf die SO.-Ecke, wo
der von Jai Singh II. erbaute fünfstöckige Palast der Winde
Hawa Mahâl aufragt, in überreich phantastischer Architektur,
mit mehr als 50 Erkern an Stelle der Fenster (auf der andern Seite
der Straße das S. 150 gen. College). Der Haupteingang, das Tripolia-
Tor
(vgl. S. 150), ist in der Mitte der Südfront. Vom Vorhof
führt eine kostbare Messingtür, die sich nur für den Herrscher
öffnet, in die inneren Höfe. Der Besucher wird durch Nebentüren
eingelassen. Im ersten Hof der Diwân-i-Âm für öffentliche Au-
dienzen
; im zweiten Hof der Diwan i-Khâs für private Audienzen:
beide Hallen künstlerisch unbedeutend, mit geringwertiger Aus-
stattung
. Das ganze mittlere Schloßgebiet nehmen große Gärten
ein, mit mancherlei Wasserkünsten, die im März und August bei
Götterfesten springen. Im südlichen Teile erhebt sich der Haupt-
palast
Chandra Mahâl, sieben Stockwerke hoch, mit Galerie und
Erkern, der außer den Empfangsräumen auch die Wohngemächer
des Fürsten und seiner Frauen enthält (unzugänglich). Nördl. ge-
genüber
ein Hindutempel. Dahinter ein großes Wasserbecken (Tâl
Katora)
, mit vielen Springbrunnen, und weiter, hinter etwas ver-
fallenen
Hallen, der 40 ha große Teich Râjâ Mâlkâtalao, in dem
Krokodile unterhalten werden (der Wärter lockt sie heran und füt-
tert
sie). Im südöstl. Teile des Schloßgebiets befindet sich das
1718-34 von Jai Singh II. erbaute, jüngst sorgfältig restaurierte
*Observatorium (Yantra), mit riesigen, in Marmor und kostbarem
Metall ausgeführten astronomischen Instrumenten, über deren Be-
stimmung
Tafeln Auskunft geben. Am größten ist das Gnomon,
eine 27m aufsteigende Meridianwand (Dakschina Bhitti Yantra), mit
zwei Quadranten von 14,93m im Radius im W. und O., auf denen der
Schatten der Wand stündlich fast 4m zurücklegt, so daß man sei-
nem
Fortschritt mit dem Auge folgen kann. (Ähnliche Anlagen
Jai Singh’s in Benares, Muttra, Delhi und Ujjain.) Neben dem